Streetball: “Ins Spiel kommen”

Mehr Sport- und Bewegungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Gräfelfing: Als neues Projekt hat der Runde Tisch Sport die von der Basketballabteilung des TSV Gräfelfing aufgebrachte Idee eines Basketball-Freiplatzes in der Gemeinde Gräfelfing, entweder am Anger oder im Stadtpark, aufgegriffen. So sollen niederschwellige Einstiege zu Sport und Bewegung geschaffen werden. Aber was leisten solche Sportstätten überhaupt? Nachgefragt bei Marko Woytowicz, Koordinator des Basisteams beim FC Bayern München Basketball.

Marko Woytowicz, Schauspieler, Opernsänger, ehem. Basketball-Bundesliga-Spieler und heute Nachwuchs-Coach am FC Bayern Campus

Marko, Basketball liegt im Trend. Welche Rolle spielen Freiplätze, um den Nachwuchs für das Spiel am Korb zu begeistern?

 

Marko Woytowicz: Freiplätze sind Türöffner zur Faszination Basketball. In meiner Jugend waren sie noch die  ganz große Ausnahme, heute bieten sie Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum immer öfter Gelegenheit, ins Spiel und in Bewegung zu kommen. Das finde ich in vieler Hinsicht klasse.

 

Wie beurteilst du als Kinder- und Jugendtrainer in einem Profiverein den sportlichen Wert solcher Anlagen?

 

Sportliche Fähigkeiten, soziales Miteinander und Bewegungsbegeisterung lassen sich immer am besten im Spiel entwickeln. Aber es geht dabei gar nicht nur um Sport. Für mich kommt erst das Erlebnis, dann das Ergebnis.

 

Wie meinst du das?

 

Gerade Kinder, die den Tag sonst in der Schule, vor den Hausaufgaben oder vor dem Bildschirm sitzend  verbringen, haben Lust, sich miteinander zu messen und dabei auszutoben. Da passiert ganz nebenbei unglaublich viel im koordinativen Bereich, in der sozialen Interaktion und im Stressabbau. Kinder, die spielen, sind besser drauf, gesünder und lernen leichter. Sport macht schlau.

 

Ballsport auf Freiplätzen macht allerdings auch Krach und bringt dabei oft auch die Nachbarn solcher Anlagen auf die Palme. Was empfiehlst du da?

 

Eine Freiplatz-Basketballanlage nicht direkt im Vorgarten von Anwohnern zu planen, nimmt von Haus aus schon viel Druck aus dem Kessel. Im übrigen geht von Sport als Lebensäußerung überwiegend Fröhlichkeit und Spaß aus. Und das ist gerade in herausfordernden Zeiten doch eigentlich gar nicht hoch genug einzuschätzen. Im übrigen lassen sich mit Aufeinanderzugehen und gegenseitiger Rücksichtnahme viele Konflikte schon im Ansatz konstruktiv lösen.

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